Andreasplakette für Erzbischof Piszcz

von Norbert Block

Erzbischof em. Edmund Piszcz freut sich über die Andreasplakette, die ihm Norbert Block (Vorsitzender des Ermlandfamilie e.V., l.) und Msgr. Achim Brennecke (Ermländische Priesterbruderschaft St. Andreas) überreichten. Foto: Bombeck
Erzbischof em. Edmund Piszcz freut sich über die Andreasplakette, die ihm Norbert Block (Vorsitzender des Ermlandfamilie e.V., l.) und Msgr. Achim Brennecke (Ermländische Priesterbruderschaft St. Andreas) überreichten. Foto: Clemens Bombeck

Werl. Der emeritierte Erzbischof der polnischen Erzdiözese Ermland, Edmund Piszcz, ist am Sonntag (7.5.) in Werl mit der Andreasplakette des Vereins Ermlandfamilie ausgezeichnet worden. Er wird damit für seinen Einsatz für die deutsch-polnische Versöhnung und als Wegbereiter für ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den Menschen beider Nationen gewürdigt. Die Andreasplakette ist die höchste Auszeichnung, die die Organisation der katholischen deutschen Ermländer verleiht. Piszcz ist erst die sechste Persönlichkeit, die seit 1981 auf diese Weise gewürdigt wird. Die Plakette, die an den Patron des Bistums erinnert, ist dem 87-Jährigen aus Anlass der Ermländer-Wallfahrt zum Marienwallfahrtsort Werl (Nordrhein-Westfalen) überreicht worden.

Der 1929 in Bromberg (Bydgoszcz) geborene Piszcz hatte während seiner Amtszeit und danach enge Kontakte zu den katholischen Heimatvertriebenen aus Ostpreußen und deren Nachkommen sowie insbesondere dem Apostolischen Visitator Prälat Johannes Schwalke gepflegt, der vom Papst als Seelsorger für die Ermländer in Deutschland eingesetzt worden war. Aus Anlass des Besuches von Papst Johannes Paul II. in Alleistein (Olsztyn) im Jahr hatte Piszcz eine Delegation der Ermländer aus Deutschland eingeladen und am Vortag zu einem Gottesdienst für die deutsche Minderheit eingeladen. Seitdem gibt es regelmäßige deutschsprachige Gottesdienste in der 1992 zum Erzbistum erhobenen Kirchenprovinz. Sie wurden zunächst durch einen polnischen Priester, seit 20 Jahren durch einen aus Deutschland stammenden Seelsorger geleitet. Nach dem Neubau des bischöflichen Ordinariats in Alleinstein wurde kurz darauf ein Büro für die deutschsprachige Seelsorge im Ermland eingerichtet, das gleichzeitig als Außenstelle des Vereins Ermlandfamilie dient. Piszcz, der im Oktober 1988 Bischof der Diözese Ermland wurde, hatte in seiner Amtszeit bis 2006 vielfältige Kontakte zwischen deutschen und polnischen Ermländern befördert, Familienforschung ermöglicht und das Seligsprechungsverfahren für den letzten deutschen Bischof der Diözese, Maximilian Kaller, im Jahr 2003 in Werl mit eingeleitet. 2004 war ihm auf Empfehlung der deutschen Ermländer bereits das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.

Die Auszeichnung ist Piszcz vom Vorsitzenden des Ermlandfamilie e.V., Norbert Block, und vom Dekan der Ermländischen Priesterbruderschaft St. Andreas, Msgr. Achim Brennecke, überreicht worden. Piszcz, der den amtierenden Erzbischof Józef Górzyński in Werl offiziell vertreten hat, ist am Montag auch Gast der ermländischen Priestertagung in Paderborn.

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