Ab 1991 Seelsorge für die deutsche Minderheit

von Norbert Block

Im Juni 1991 besuchte Papst Johannes Paul II. das Ermland. Vor Zehntausenden Menschen feierte er am 6. Juni vor dem Stadion eine Heilige Messe. Eine Delegation der Ermlandfamilie unter Leitung von Prälat Johannes Schwalke, dem Apostolischen Visitator der Ermländer, gehörte zu den Ehrengästen. Prälat Schwalke, Konsistorialräte andere ermländische Priester konzelebrierten. Ein kurzes Gespräch mit dem Papst beim Übereichen eines Gastgeschenks der Ermlandfamilie - eine Pumpe für die Wallfahrtskirche in Crossen - führte Andreas Klose, der als einer von zwei Vertretern der Gemeinschaft Junges Ermland mit angereist war.

Bereits am Vortag ist ebenfalls Historisches passiert. Die Angehörigen der deutschen Minderheit im Ermland feierten mit der Delegation der Ermlandfamilie den ersten offiziellen deutschsprachigen Gottesdienst nach über 45 Jahren. Mehrere Hundert Ermländer waren in der Herz-Jesu-Kirche dabei. Es war der Auftakt der Seelsorge für die deutsche Minderheit, die von September an mit zunächst einmal im Monat stattfindenden Heiligen Messe in Allenstein-Jomendorf (Jaroty) durch Pfarrer Bronisław Magdziarz fortgesetzt wurde. Nachdem André Schmeier am 6. April 1997 die Priesterweihe vom Erzbischof Edmund Piszcz erhielt, übernahm er diese Aufgabe. Seitdem finden wöchentlich Heilige Messen in Jomendorf sowie monatlich in der Herz-Jesu-Kirche in Allenstein, in Heilsberg, Bischofsburg und Rößel statt. Seit 2001 gibt es ein Büro mit regelmäßigen Sprechstunden im Gebäude der Kurie des Erzbistums. 

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