Solidarisch mit den Flüchtlingen

von Norbert Block

Einmal im Jahr tagt die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Vertriebenenorganisationen zusammen mit dem Vertriebenenbischof Dr. Reinhard Hauke und den Visitatoren und den Präses der Gruppierungen. Bei ihrer Sitzung Ende Oktober in Frankfurt am Main haben die Vertreter der Organisationen, zu denen auch die Ermlandfamilie gehören, mit der Not von den Flüchtlingen in den Krisenregionen der Welt und den Asylsuchenden auseinandergesetzt. Folgende Erklärung wurde unter dem Titel „Solidarisch mit den Flüchtlingen“ verabschiedet:

Die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Vertriebenenorganisationen in Deutschland (AKVO) hat sich bei ihrer Jahreskonferenz am 30. Oktober 2014 mit der dramatischen Situation in der Ukraine, in Syrien, im Irak und anderen Krisenregionen befasst.

Die Mitglieder der AKVO-Verbände sind betroffen von den Berichten und Bildern von einer immer größer werdenden Zahl von Menschen, die aktuell auf Grund ihres Glaubens oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit von Menschenrechtsverletzungen, Verfolgung, Flucht und Vertreibung betroffen sind.

Aus eigenem Erleben bzw. aus Erzählungen der Betroffenen der Zeit während und in Folge des Zweiten Weltkrieges wissen die Mitglieder der in der AKVO zusammenwirkenden katholischen Verbände, was der Verlust von Heimat durch Krieg, Flucht, Vertreibung oder Zwangsumsiedlung bedeutet.

Für uns Christen in Deutschland stellt die Notsituation der Menschen in den genannten Ländern, sowie die Notlage derjenigen, die als Flüchtlinge und Asyl-Suchende zu uns nach Deutschland kommen, eine besondere Herausforderung dar.

Die Delegierten der AKVO appellieren an alle Mitglieder ihrer Verbände,

-          sich nach Kräften mit den betroffenen Menschen in der Ukraine, in Syrien, im Irak und in anderen Krisenregionen zu solidarisieren,

-          sich über ihre Situation zu informieren und sich auch öffentlich für sie und ihre Rechte einzusetzen,

-          mitzuhelfen, dass diejenigen, die als Flüchtlinge und Asylsuchende nach Deutschland kommen, einen würdigen Aufenthaltsort erhalten und erfahren, dass sie bei uns (in unserer Straße, in unserem Ort, in unserer Pfarrei) willkommen sind.

Die Delegierten der AKVO appellieren an alle, die in Kirche, Staat und Gesellschaft Deutschlands Verantwortung tragen, sich dafür einzusetzen,

-          dass in der aktuellen humanitären Katastrophe Deutschland wesentlich mehr Flüchtlinge als bisher aufnimmt und dass die, die zu uns kommen, Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt erhalten,

-          dass die notwendige Sicherung der EU-Außengrenzen nicht zu einer faktischen Verweigerung der Rettung von Flüchtlingen wird,

-          dass Gewalt gegen ethnische, religiöse und sprachliche Minderheiten, ihre Unterdrückung, Vernichtung oder Vertreibung international geächtet wird und internationale Standards zur Sicherung ihrer Rechte eingehalten bzw. durchgesetzt werden.“

Zurück