Andreasmedaille für Hans-Jürgen Karp

von Norbert Block

Dr. Hans-Jürgen Karp
Dr. Hans-Jürgen Karp

Die Andreasmedaille der Ermlandfamilie ist dem Ehrenvorsitzenden des Historischen Vereins für Ermland, Dr. Hans-Jürgen Karp, als Dank für seine Forschung im Bereich der Kirchen-, Kultur- und Religionsgeschichte des Ermlands sowie seines langjährigen Engagements im Historischen Verein für Ermland verliehen worden. Die Auszeichnung nahm der Vorsitzende der Ermlandfamilie, Norbert Block, auch im Namen von Präses Msgr. Achim Brennecke, im Rahmen einer Videokonferenz des Historischen Vereins über den Wallfahrtsort Krossen vor. 

Karp erinnerte in seiner Dankrede daran, dass er am 20. Februar 1935 in Marienwerder (Westpreußen) geboren wurde, und nicht etwa im Hochstift Ermland. So habe er die Mitglieder des Vereins vor seiner erstmaligen Wahl in den Vorstand davon überzeugen müssen, dass er trotz seines Geburtsortes ein richtiger Ermländer sei.

Seine wissenschaftliche Laufbahn begann Hans-Jürgen Karp an der Universität Bonn mit dem Studium in Philosophie. 1969 promovierte er dies mit der Dissertation Begriff und Wirklichkeit der Grenzen in Ostmitteleuropa während des Mittelalters. Von 1973 bis 1998 war er, zuletzt als stellvertretender Direktor, am Herder-Institut in Marburg tätig. Seit 1979 wirkte er zudem beim Herder-Forschungsrat an der Philipps-Universität Marburg mit. 

Von 1982 bis 1990 war er Herausgeber der Zeitschfit für Ostmittelruopa-Forschung. Als Mitglied im Vorstand des Historischen Vereins für Ermland war er über viele Jahre Schriftleiter der Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde Ermlands. 1989 übernahm er als Nachfolge von Brigitte Poschmann den Vorsitz beim Historischen Verein für Ermland (HVE).  

Er verfasste Aufsätze und Monografien über die Geschichte Ostmitteleuropas seit dem Mittelalter, über die Bildungssysteme nach Kriegsende in Polen und der Tschechoslowakei sowie über ethnische und konfessionelle Differenzierungen in Polen nach 1990. Im Jahr 1981 gab er das Bürgerbuch 1731–1851 von Mesernitz nach Konrad Rittershausen heraus. Es folgten biografische Schriften über Persönlichkeiten der katholischen Kirche wie Tiedemann Giese, August Hlond, Stanislaus Hosius, Johannes Paul II., Maximilian Kaller, Franz Kuhschmalz, Franz Scholz, Andreas Thiel, Christoph Andreas Johann Szembek, Carl Maria Splett, Bernhard Stasiewski und Andreas Thiel.


Zurück