Msgr. Achim Brennecke ist erster Präses

Sechs Jahre nach dem Ausscheiden von Domherr Msgr. Lother Schlegel aus dem Amt als Visitator ist Msgr. Achim Brennecke nach der Zustimmung durch die Deutsche Bischofskonferenz am 28. Oktober 2017 bei einer außerordentlichen Sitzung von der Ermländervertretung zum Präses der Ermlandfamilie e.V. gewählt worden. Voraussetzung dafür war die Anerkennung des Vereins als privater kanonischer Verein anerkannt. Am 28. August 2017 war dem Verein „Rechtspersönlichkeit nach kanonischem Recht gemäß can. 322 § 1 CIC“ verliehen worden. Der „Codex Iuris Canonici“ (CIC) ist das Gesetzbuch des Kirchenrechts der römisch-katholischen Kirche.

Zunächst als Dekan des Konsistoriums Ermland und inzwischen als Dekan der neu gegründeten Ermländischen Priesterbruderschaft St. Andreas ist Msgr. Achim Brennecke bereits seit dem Ausscheiden von Msgr. Lothar Schlegel als Visitator in führender Position als Seelsorger für die Ermlandfamilie aktiv. Ob bei den Wallfahrten nach Werl, Kevelar und ins Ermland oder beim Gedenken für Bischof Maximilian Kaller in Königstein/Taunus – in diesem und den vergangenen Jahren bereit Achim Brennecke all diese Veranstaltungen mit vor und begleitet sie meist als hauptverantwortlicher Seelsorger. Auch bei regionalen Ermländertreffen ist er regelmäßig vor Ort. Nicht zuletzt hat er für die Ermlandbriefe etliche Leitartikel auf der Titelseite verfasst.

Über Arbeit kann sich Achim Brennecke nicht beklagen. Als leitender Pfarrer des Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost ist er verantwortlich für die sieben Pfarren St. Laurentius, St. Johann Baptist, Medardus, St. Michael, St. Pankratius, St. Simeon und St. Vinzentius. Zudem ist er Kreisdechant für den Rhein-Erft-Kreis.

Mit der Lebensgeschichte von Bischof Maximilian Kaller ist Achim Brennecke schon als Kind früh vertraut gemacht worden. Seine Oma hat ihm immer wieder von charismatischen Wirken Kallers erzählt. Sicher hat es auch damit zu tun, dass Achim Brennecke auf den Tag genau acht Jahre nach dem Tod des Bischofs geboren wurde – am 7. Juli 1955 in Köln-Lindenthal. Seine Wurzeln reichen über seine Mutter nach Mehlsack und Braunsberg und über die Großeltern nach Groß Rautenberg. Gerade in Mehlsack kennt er sich aus, als wenn er hier selbst aufgewachsen wäre. So intensiv hat er sich mit dem Ort vertraut gemacht. Erst im September hat er den Ort wieder besucht. Und es ist ihm eine große Freude gewesen, im Geburtshaus seiner Mutter einen alten Kaminofen fotografieren zu dürfen, über den er so oft mit seiner Mutter und Oma gesprochen hatte.

Seine Großmutter ist es auch, die ihn durch ihre Frömmigkeit und Gottvertrauen, durch ihr Beten und ihr Pflichtbewusstsein im Glauben nachhaltig geprägt hat. In Köln-Weiden ist er aufgewachsen, geht dort zur  Schule, ist Messdiener und Gruppenleiter. Zum Studium der Theologie zieht es ihn nach Bonn und Freiburg. Nach dem Studium wird er zunächst Diakon in Zülpich. Erzbischof Joseph Kardinal Höffner weiht ihn am 22. Juni 1984 im Hohen Dom zu Köln zum Priester. Als Kaplan ist er in Bedburg und in Lechenich tätig. Seit 1991 ist Achim Brennecke Pfarrer in Bergheim-Oberaußem. 2006 wird er vom Erbischof Joachim Kardinal Meisner zum Kreisdechanten des Rhein-Erft-Kreises ernannt. In das Konsistorium Ermland wird er mit Meisners Zustimmung am 13. Juni 2007 berufen. Nur zwei Jahre später - am 25. Mai 2009 – wird Achim Brennecke zum Dekan des Konsistoriums gewählt. Die Urkunde, mit der er den päpstlichen Ehrentitel „Kaplan seiner Heiligkeit“ („Monsignore“) erhält, überreicht ihm Weihbischof Manfred Melzer am 30. Januar 2010 in seiner Heimatpfarrei St. Vinzentius in Oberaußem. Seit 8. Mai 2017 steht er der Ermländischen Priesterbruderschaft St. Andreas als Dekan vor. Enge Kontakte pflegt er zu seinem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, der seine ermländischen Aktivitäten gutheißt. Gute Beziehungen sind ihm auch zum Erzbistum Ermland und Erzbischof Józef Górzyński, mit dem er erst im September 2017 in Dietrichswalde ein längeres Gespräch geführt hat, wichtig.

Denn gerne sucht er den persönlichen Kontakt zu den Menschen. Ein Telefongespräch ist ihm lieber als ein förmlicher Briefwechsel. So lässt sich vieles besser und schneller lösen. Der Mensch erfahre Gott durch den Umgang mit anderen Menschen, sagt er 2009 dem Kölner-Stadt-Anzeiger. Er möchte den Menschen etwas geben, sie immer wieder einladen, sich auf Gott einzulassen. Eine Leidenschaft teilt er mit einem bekannten ermländischen Domherrn. Wie Nikolaus Kopernikus interessiert er sich für die Astronomie, wenngleich er natürlich nicht so viel Zeit dafür hat.

Die offizielle Amtseinführung von Msgr. Achim Brennecke durch den Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge, Weihbischof Reinhard Hauke, erfolgt am Sonntag, 10. Dezember 2017, beim Ermländertreffen in Köln.